Die Lahn, die Menschen und die Natur.
Der Fischereiverein Lahntal Altendiez hatte zu einem Pressetermin eingeladen.
An der Lahn entlang wandern, radfahren, angeln, oder auf der Lahn Kanu fahren
oder mit dem Motorboot schippern,
das machen viele Menschen gerne und seit Corona noch vermehrt.
Hier wird schon klar - verschiedene Interessen treffen aufeinander - der
Wanderer, der Jogger und die Radfahrer -
wobei es da auch da Unterschiede gibt, Familien, die mit ihren Kindern auf dem Rad
eine gemütliche Tour machen
und der sportliche Radler, der seine Zeit verbessern
will.
Der Angler, der Ruhe und Entspannung in der Natur sucht und die Kanus und
Motorboote - auch da gibt es Unterschiede.
Sportliche Paddler, Kanufahrer, die auch die Natur genießen wollen oder welche,
die Party machen wollen.
Und Motorboote, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und andere,
die aufdrehen.
Hier erzählte der erste Vorsitzende Frank Ohl viele Begebenheiten, dass sogar
Rollstuhlfahrer angepöbelt wurden - das eben jeder
den Weg und das Ufer für sich beansprucht. Das geht sogar soweit, dass es Leute
gibt, die sich vor und neben der Anglerhütte der Notdurft entledigen.
Auch wird rücksichtslos Müll weggeworfen, der nicht nur dazu führt, dass
der Boden und das Grundwasser verunreinigt werden,
sondern bedroht auch Tiere, die sich an Glasscherben, Blechteilen und Kronkorken
verletzen können.
Plastiktüten werden oft als Nahrung aufgenommen und führen dann zu schweren
Gesundheitsstörungen.
In Schnüren und Drähten können sich Wildtiere verfangen, und tiefe
Einschnürungen führen dann zu einem langsamen und grausamen Tod.
So auch in den Schnüren von Atemmasken.
Wir wollen doch die Natur unseren Enkeln in einem guten Zustand übergeben sagt
Frank Ohl.
Die Angler haben in der Regel eine Mülltüte dabei und nehmen nicht nur ihren
eigenen Müll mit und sammeln auch öfters gezielt
an Umwelttagen den Müll auf ihrer 3 km langen Strecke ein.
Sie besetzen jährlich sehr viele Fische -
darunter im Frühjahr Hechte - in der Mitte des Jahres - Rotaugen, Rotfedern,
Schleien, Brassen und im Herbst Barsche.
Auch die Daubach, die auch zur Strecke gehört wurde gerade wieder mit viel
Schweiß gereinigt und frei geschnitten - damit die
dort eingesetzten Bachforellen eine gute Kinderstube haben.
Die invasive Schwarzmeergrundel, die mit Schiffen über die Donau, den Rhein
in die Lahn gelangt sind -
sie sind Laichräuber der einheimischen Fische.
Um dem Einhalt zu gebieten haben die Altendiezer Angler in Zusammenarbeit mit
der IG-Lahn,
vor allem mit Frank Spengler, der auch an der gesamten Lahn die Wasserqualität
kontrolliert
Quappen eingesetzt, auf deren Speiseplan die Grundeln stehen.
Der Vorsitzende des Fischereivereins Frank Ohl (Mitte) mit Michael Schröder
(links) und Michael Doss (rechts).
Die Kanufahrer sollten auf Seerosenfelder und Angelschnüre achten.
Die Motorboote auch und sie sollten sich an die Geschwindigkeit halten.
Die Lahn ist nicht der Rhein, wo man durchaus schnell fahren kann.
Auch über ein Nachtfahrverbot denkt Frank Ohl nach, damit die Natur zur Ruhe
kommen kann.
Jeder will die Natur genießen - auch Spaß haben, aber das kann nur gehen,
wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen
und gegenseitig Rücksicht nehmen.
Die sportlichen Radfahrer auf die Familie mit Kindern - alle auf die
Jogger und Wanderer,
Die Angler nutzen nur den schmalen Uferbereich und stören niemand und der Weg
ist ein
Wirtschaftsweg, der auch von Landwirten, Einsatzkräften, Anwohnern und
ihren Besuchern
sowie von den Anglern genutzt werden darf, auch das geht nur mit gegenseitiger
Rücksichtnahme.
Es ist für alle wichtig die Lahn, den Mensch und die Natur in einen Einklang zu
bringen.